Ernährung und Lymphe
Erstellt von r.ehlers am Freitag 7. März 2014
Die Bedeutung des Blutkreislaufs des Menschen ist jedem von uns sehr bewusst. Wir wissen, dass unsere Nahrung über den Dünndarm ins Blut gegeben wird. Das ist so wichtig für uns wie das Atmen. Es hält uns am Leben. Wir spüren sekündlich den Schlag unseres Herzens, der das arterielle Blut im ganzen Körper zu allen Billionen Körperzellen und den Organen des Körpers trägt.
Was kaum jemand weiß ist, dass das Herz nur rd. 2 Minuten braucht, um das gesamte arterielle Blut des Körpers von rd. 6 Litern Menge mit beträchtlichem Druck bis durch die letzten winzigen Kapillaren zu treiben, auch nicht, dass alle Arterien zusammengelegt die unvorstellbare Länge von 150.000 Kilometern haben. Die Kapillaren sind aber auch so fein, dass erst 400 davon ein menschliches Haar füllen könnten. Die Oberfläche der Innenwände der Kapillaren ist mit 7.000 Quadratmetern so groß wie ein Fußballfeld.
Dass es neben dem arteriellen Blutkreislauf noch das venöse Blutverteilungssystem gibt, das überall aus dem Körper das seines Sauerstoffs entreicherte blaue Blut einsammelt und in die Lungen transportiert, wo es wieder mit Sauerstoff versehen wird, ist uns auch noch halbwegs gewärtig, wenn der venöse Blutkreislauf auch keine eigene Pumpe hat, die das Blut durch die Venen treibt.
Es gibt aber mit unserem Lymphsystem noch einen dritten unverzichtbar wichtigen Kreislauf von Körperflüssigkeiten, der auch ständig literweise Flüssigkeiten durch unseren Körper bewegt, von dem wir aber verteufelt wenig wissen. Es lohnt sich aber, sich auch damit ein wenig zu befassen, weil wir durch unser Verhalten, besonders unser Essverhalten einen großen Einfluss auf seine gesunde Funktion nehmen.
Rot: Arterien, Blau: Venen. Grün: Lymphbahnen (de.wikipedia.org)
Die Körperzellen erhalten die für sie bestimmten Stoffe aus dem Blut nicht direkt von den Kapillaren in die Zellen. Sie werden vielmehr als Teil des Blutplasmas in den Raum zwischen den durch ihre Zellwände voneinander abgegrenzten Zellen, den Zellzwischenraum (Interstitum), regelrecht ausgeschüttet. Das ist die Gewebsflüssigkeit. Von dort gelangen sie durch spezifische chemische Schleusen durch die Zellwände in die innere Zellflüssigkeit, das Zytosol. Die restliche Gewebsflüssigkeit, zu der auch gelöste Stoffwechselprodukte aus den Zellen kommen, wird zu 90 Prozent wieder in die Blutbahn aufgenommen. Die übrige Flüssigkeit ist die geheimnisvolle Lymphe, die sich in den Lymphbahnen sammelt, beim Menschen mit insgesamt 2 – 3 Litern am Tag.
Das Lymphsystem ergänzt den Transport von Stoffen durch das Blut, indem es Stoffe aufnimmt und durch den Körper bewegt, die zu groß sind, um durch die Blutgefäßwände in den Blutstrom zu wandern und Stoffe wie die Fette, die nicht blutgängig sind, weil sie nicht oder schlecht wasserlöslich sind. Die vom Dünndarm resorbierten Fette werden entsprechend im interzellulären Raum von den Lymphgefäßen aufgenommen. Sie werden zum sog. Brustmilchgang, einem Hauptsammelstamm des Lymphgefäßsystems. zur Leber geleitet, wo sie verstoffwechselt werden.
Der Transport der Lymphflüssigkeit in die vorgegebene Richtung erfolgt durch Einwirkung von außen, etwa durch Bewegung der Skelettmuskeln und durch schwache muskuläre Tätigkeit an den Lymphbahnen. Klappen an den Enden der Lymphgefäße, die Venenklappen ähneln, verhindern den Rückfluss.
Überall im Körper führen die Lymphbahnen zu insgesamt etwa 600 kleine Lymphknoten, die sehr wichtige Funktionen ausüben. Diese nur 5 bis 20 mm großen Organe, die der Reinigung der Lymphe und der Abwehr körperfremder Stoffe dienen. Die Lymphknoten sind oft in Gruppen angeordnet, so besonders am Hals, in den Achselhöhlen und in den Leistenbeugen. Bei Infektionen werden in der Lymphe Marker gebildet, die Antigene, die in den Lymphknoten auf Abwehrzellen, die Lymphozyten, und auf Fresszellen, die Makrophagen, treffen. Diese werden im ganzen Körper zur Abwehr verteilt.
Hauptträger des Lymphsystems sind neben den Lymphgefäßen, also den eigentlichen Lymphbahnen, und den Lymphknoten die Milz, das lymphatische Gewebe im Rachen, in den Mandeln, der Thymusdrüse, der Lunge. im Knochenmark und ganz besonders im Darm.
Bei einer Störung des Lymphabflusses durch Verstopfung der Lymphgefäße kommt es zu den bekannten Lymphödemen, die nichts sind als Flüssigkeitsansammlungen im Zellzwischenzellraum, dem sog. Interstitum).
Hier kommt die richtige Ernährung ins Spiel. Sie ist nämlich die beste Therapie gegen diese Ödeme.
Diese Schwellungen sind viel häufiger als bekannt. Wenn Sie nach einem langen Tag im Büro, der Ihnen wenig Gelegenheit zur Bewegung gelassen hat, „dicke Beine“ haben, auch wenn sich nach leichtem Druck mit einem Finger auf das Fußgelenk eine kleine Delle bildet, die nach dem Ende der Druckausübung nicht sofort zurückgeht, haben Sie ein solches Ödem.
Aber wieso hat die Ernährung damit zu tun? Im Internet lassen sich die Zusammenhänge sehr gut nachlesen beim Mediziner Dr. Thomas Weiss (http://www.weiss.de/krankheiten/lymph-lipoedem/), der zudem absolut Bemerkenswertes zur richtigen Ernährung zu sagen hat.
Entscheidend ist die Funktion der Funktion des Lymphsystems in der Immunabwehr. 70 % des gesamten Lymphgewebes und 200 unserer Lymphknoten liegen entlang unseres Magen-Darm-Kanals. Der Grund für die damit gegebene große Häufung von Abwehrzellen liegt darin, dass der Magen-Darm-Trakt den allergrößten und zudem den engsten Kontakt zur Außenwelt hat und von vielen Billionen von Darmbakterien und Mikroorganismen besiedelt ist, die alle potenziell gefährlich sind und daher eine Massierung von Abwehrzellen nötig machen.
Sie werden einwenden, dass wir uns da doch mitten im Körper befinden. Noch tiefer hineinreichen kann man ja gar nicht, oder? Phylogenetisch haben alle Lebewesen aber durch eine Hauteinstülpung ein einem im Interesse der Nahrungsaufnahme und –verwertung immer stärker spezialisiertes Verdauungsrohr erhalten. In diesem Sinne hat die nach außen gerichtete Verdauungsschleimhaut des Dünndarms einen Außenkontakt zu den verspeisten Lebensmitteln.
Este Regel für die Verbesserung des lymphatischen Systems nach Darmstörungen nach Dr. Weiss ist ein langsamer Nahrungsaufbau, da viele Betroffene gesunde Nahrung schlecht vertragen. Ich bin im Interesse der Akzeptanz der von mir entdeckten nativen Nahrung schon sehr froh darüber, dass ein gestrichener Löffel nativer Nahrung vollauf für alle wichtigen Funktionen reicht, vornan dem körpereigenen Anstoß des Aufbaus des Botenstoffes Serotonin. Es sind nämlich gar nicht wenige Menschen, die eine größere Menge getrockneter roher Pflanzenkost auf einmal nicht vertragen. Nicht hinreichend zerkleinerte Pflanzenkost vertragen sie auf den ersten Blick hin besser als eine vergleichbare Menge bis auf die Zellen herunter gemahlener Rohkost. Oft hat es geholfen, anfänglich nur einen Teelöffel nativer Kost zu essen. Nach einer Weile verschwinden die Folgen der Entwöhnung von Rohkost. Genau diese Erfahrungen hat auch der „Rohkostpapst“ Dr. Johannes G. Schnitzer mit seiner Urkost gemacht, mit der er nachweislich schon seit 1952 in Serie Bluthochdruck und Diabetes erfolgreich angegangen ist.
Schwierig für die meisten Menschen ist beim Programm nach Dr. Weiss, das in vier Stufen gegliedert ist, m.E. nur die erste 14-tägige Stufe. Da soll man zur Entlastung und Ausheilung eines angegriffenen oder gereizten Darms ausschließlich gekochtes Getreide, Reis und Kartoffeln essen, auch Suppen mit diesen Zutaten. In dieser Zeit soll man nur Gekochtes essen, ein Obst, kein Gemüse, keine Säfte, kein Fleisch und nichts Süßes. Sobald Magen und Darm sich erholt habe, ist natürlich mit Ausnahme der süßen Sachen alles wieder erlaubt.